Was bedeutet eigentlich das Wort Primaerenergiebedarf ?
Seit 01.10.2009 gilt die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2009 ). Ihr Ziel ist es, den Energiebedarf von Gebaeuden für Heizung und Warmwasser um bis zu 30 Prozent zu senken.
Gleichzeitig muss bei Neubauten die Waermedaemmung der Gebaeudehuelle um bis zu 15 Prozent effizienter sein als bisher. Zudem enthaelt die neu EnEV 2009 viele Anforderungen für bestehende Gebaeude. Berechnungsgrundlage in der EnEV 2009 fuer den Bereich Heizung und Warmwasser ist der sogenannte Jahres-Primaerenergiebedarf (Qp) . Fuer Wohnhäuser gilt:
Der berechnete Jahres-Primaerenergiebedarf des geplanten Wohnhauses darf den Bedarf eines energetischen Modell-Wohnhauses nicht ueberschreiten, das in der EnEV 2009 definiert ist. Dieses Referenz-Wohnhauses hat die gleiche Geometrie, Gebaudenutzflaeche und Ausrichtung wie das geplante Wohnhaus.
Der Primaerenergiebedarf beinhaltet neben dem Energiebedarf (Qe ) an einem Energietraeger ( z.B. Gas, OEL, Strom ) auch jene Energiemenge, die durch vorgelagerte Przessketten bei Foerderung, Umwandlung und Transport benoetigt wird ( Primaerenergie ).
Damit beschreibt der Primaerenergiebedarf eines Gebaeudes zugleich die Energieeffizienz und ressourcenschonende Energienutzung.Die neue EnEV 2009 beruecksichtigt auch stark die erneuerbaren Energien. Eine Waermepumpe, die rund drei Viertel ihrer Energie aus der Umwelt bezieht, laesst den Primaerenergiebedarf eines Gwebaeudes beispielsweise niedriger ausfallen als ein Gas-oder Oelbrennwertsystem, das auf fossilen Energien basiert.
Kombiniert man das Brennwertgeraet zusaetzlich mierneuerbarer Energie, wie mit Solarkollektoren zur Heizungsunterstuetzung (siehe Berchnungsbeispiel unten ), dann reduziert sich der Primaerenergiebedarf fast auf das Niveau der Wärmepumpe.
Berechnungsbeispiel:
Brennwert-Technologie mit
solarer Heizungsunterstuetzung
Fuer ein geplantes Wohnhaus mit 140m² Wohnflaeche
( 168m² Nutzflaeche ) ergibt sich nach EnEV 2009 ein Energiebedarf
und damit maximal zulaessiger Jahres-Primaerenergiebedarf
von 82 kWh ( 100% ) pro m² für Heizung und Trinkwasser.
Wird in dem Neubau ein Gas-oder Oelbrennwertsystem
mit Solarkollektoren zur Heizungsunterstuetzung
eingesetzt, ist ein Jahres-Primaerenergiebedarf von 81,7kWh ( 99% )
pro m² zu bilanzieren. Die Vorgaben der EnEV 2009 sind
damit erfuellt.
Quelle: Weishaupt Report 10
